Kistenschatten

Wer meine fotografische Arbeit kennt, weiß, dass ich immer wieder Schatten fotografiere. Das hat zumindest zwei mir bewusste Gründe: Zum einen ist die Fotografie ein Medium, das eine dreidimensionale Welt in zwei Dimensionen abbildet. Das setzen wir ganz unbewusst beim Betrachten einer Fotografie voraus. Bilde ich aber nur eine zweidimensionale Ebene (Schatten) ab, so spiele ich mit dieser unbewussten Erwartung und halte beim Betrachten eines Bildes inne. Sobald ich den Schatten wahrnehme, beginnt die Suche nach dem dreidimensionalen Objekt, das den Schatten hervorbringt. Das ist der zweite Aspekt, der mich an Schatten interessiert.

 

Die Schatten werden in dieser Serie von alten Holzkisten erzeugt. Die Auflösung der Schattenerzeuger fehlt in diesen Bilder übrigens absichtlich.

Noch interessanter aber entsprechend schwieriger wird es, wenn ich dreidimensionale Objekte als Schatten einer vierdimensionalen Wirklichkeit interpretieren will. Dann befinde ich mich in Platons Höhlengleichnis.

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